|| Am Weg nach Almaty streifen wir einige Gewitterwolken knapp. Doch mit unserem Wetterglück ist es genau kurz vor unserem geplanten Zwischenstopp vorbei… Es schüttet aus allen Fässern und genau jetzt wird auch die Asphaltstraße zu Schotter. Wir diskutieren ob wir weiterfahren sollen und entscheiden uns die Strecke noch etwas anzusehen. Das Wetter bleibt bescheiden aber die Straße hat nun wieder Asphalt aber dafür wieder Schlaglöcher. Das Wetter meint es jedoch gut mit uns und wir schaffen den Durchbruch ins Trockene. Schilder zur Touristenattraktion sehen wir keine mehr und langsam werden wir ungeduldig.
Neben uns fließt in einem kleinen Canoyn der Ili Fluss, aber immer mit einigen Höhenabstand – das Filmset ist am Fluss, wie kommen wir dort runter? Zum Glück hat Andi einen Wegpunkt am Navi gesetzt, Die erste mögliche Abzweigung überzeugt uns nicht wirklich, also noch ein paar Kilometer weiterfahren. Im Nichts taucht auf einmal ein einsamer Bagger auf. Daneben ein zerrissenes Hinweisschild zu einem Lokal. Den Weg nehmen wir.
Ganz ehrlich: eigentlich hatten wir uns solche Strecken von der Mongolei erwartet und gewünscht. Kleine, zwar manchmal etwas sandige Wege in traumhafter Landschaft. Bald erreichen wir das Flussufer, hier sind die ersten Zelter anzutreffen. Anscheinend ist es hier am Wochenende voll mit grillenden und feiernden Naturliebhabern aus der nahen Stadt Almaty. Heute ist es ruhig. Auch in der Imbissbude und beim Filmset ist nichts los.
Wir parken kurz davor uns machen uns auf den Weg. Früher war der Eintritt kostenlos, dann ein kleiner Obulus und nun sind es fast 6€. Ich bin nicht so begeistert, Andi überzeugt mich jedoch. So spazieren wir durch ein langsam verfallenes Filmset eines kasachischen Heldenepos “Nomads”. War anscheinend sauteuer, die Produktion. Das Set ist auch aufwendig gestaltete und ist größer als erwartet.
Als wir Internet hatten, habe ich versucht was zum Film zu finden. Er hat nicht so gute Kritiken erhalten, mehr als schöne Landschaft scheint nicht ganz übrig geblieben zu sein… Dafür aber eine Prophezeiung, zwei Freunde und eine gemeinsame Flamme, ein alter Lehrmeister, Bedrohung durch eine große feindliche Herrschaft, Kämpfe und so weiter
Vielleicht finden wir den Film ja Zuhause mal. Jetzt wohnen teilweise Hühner und andere Tiere im Set. Manchmal muss man etwas aufpassen, nicht in Löcher zu treten. Da ein Großteil aus Lehm gebaut ist, ist die Kulisse scheinbar dem Wetter etwas zu stark ausgesetzt. Trotzdem ein interessanter Zwischenstopp, auch wenn wir uns ein paar Infos gewünscht hätten.
Comments (2)
Also auf den Bildern schauts jedenfalls richtig cool aus
Ja, das war auch richtig cool! Besonders, wenn man hinten rumm geht und sieht, dass alles nur Kulisse aus Brettern, Styropor und Lehm bzw. Beton ist.