Campingalltag in Armenien

|| Ein richtiger Campingplatz auf dem wir endlich wieder in unseren eigenen vier Wänden schlafen können! Du wirst es nicht glauben, was uns besonders abgegangen ist in den letzten Wochen bei dem heißen Wetter. Mehr als 7 Wochen hatten wir keine Möglichkeit mit einer Waschmaschine zu waschen. Lag auch ein bisschen an uns, weil wir den Hotels kein laundry service zahlen wollten, deshalb haben wir immer selbst per Hand gewaschen. Mal in der Badewanne (am komfortabelsten, da klappte auch Andis Motorradkluft), Mal Waschbecken oder in der Abwasch – mit und ohne Stöpsel. Manchmal wurde es gut trocken bis zum Weiterfahren, manchmal nicht so… Im Iran konnten wir einmal Waschen – das zähle ich aber nicht, denn mit der Hand haben wir sicher besser gewaschen als im Kurzprogramm von 15min.
Den Luxus der Waschmaschine und Küche am Campingplatz nutzen wir voll aus. Drei Mal waschen und drei Mal kochen in drei Tagen. Es gibt Chili, Nudeln mit Gemüsetomatensauce und Kartoffelgulasch mit Würstel und dazu kaltes Bier.

Aber von Beginn an: Wäsche waschen und Nichtstun sind wir ja nicht mehr so gewohnt, wir liegen also in der Hängematte und am zweiten Tag wird es schon langweilig. Ich wünsche mir Menschen herbei mit denen man bei einem Bierchen über gemeinsame Reiseerlebnisse sprechen kann. Einen Augenblick später hören wir ein “Servus, ihr seids aus Salzburg oder”. Manchmal muss man sich Dinge einfach nur wünschen! Wir verbringen die nächsten zwei Tage mit einem Paar aus der Nähe von München, die Spannendes aus Pakistan, Indien und Nepal zu erzählen haben.

Ein Tagesausflug führt uns zum Sewansee, der Tourismus hört nun auf, da die Schule wieder anfängt. Es ist also sehr ruhig auf der Strecke und wir kommen fast zu schnell voran. Am Weg liegt ein Supermarkt, in dem man wieder alles findet, was man sich nur vorstellen kann. Wir bleiben bei einer alten Karawanserei stehen, was mich besonders freut. Das war noch etwas was ich gerne gut erhalten aber nicht zur Unkenntlichkeit renoviert sehen wollte. Während der ersten Monate habe ich ein Buch über Ida Pfeiffer und ihre Reisen Mitte des 19. Jahrhunderts gelesen. Sie übernachtete damals in vielen dieser Unterkünfte entlang der Seidenstraße, vielleicht sogar in dieser…