|| Vom bewölkten und etwas windigen Korcula fahren wir weiter bis nach Zadar. Genau in der Gegend endete vor fast 10 Jahren unser erster Roadtrip durch Kroatien. Wir fuhren mit dem VW-Bus “Olaf” bis zu einem schönen Stellplatz. Damals war das der weit entfernteste Punkt weg von Zuhause, den wir erreichten, nun sind wir ja schon fast wieder Zuhause. So ändert sich mit der Zeit und dem Fahrzeug das Gefühl für Distanz…
Wie der Wetterbericht schon vor ein paar Tagen richtig vermutet hatte: das Wetter wird schlechter. Wir warten also das Regenwetter mit starkem Wind im Appartement ab und sehen wieder zu wenig von der Stadt. Auch für die nächsten Tage ist noch wenig Besserung in Sicht, die Entscheidung fällt uns nicht leicht, aber wir fahren nicht mehr auf die Insel Rab. Diese Insel hat sich in den vergangenen Jahren immer gut als Abschluss unserer Reisen in dieser Gegend etabliert – mit gutem Essen und schönem Campingplatz fußläufig zum Städtchen Rab. Nun wurde der Campingplatz neu übernommen und ist seit Ende September geschlossen. Somit ist unsere Abschluss-Unterkunft in Zagreb.
Auf dem Weg in die kroatische Hauptstadt machen wir noch einen Abstecher in das Gebiet in dem die Winnetou-Filme gedreht wurden. Hier kann man mehr als 1000 Höhenmeter auf einer gemütlichen Naturstraße überwinden. Die Gegend gefällt uns sehr und speziell die herbstlichen Farben in den Laubwäldern machen einen besonderen Charme aus. Das verlassen der Piste ist an einigen Stellen jedoch nicht ratsam, denn hier finden sich noch jede Menge Minen, Relikte aus den Jugoslawienkriegen. Anschließend fahren wir noch durch das Plitvice-Seengebiet, welches uns gleich mit einem ordentlichen Regenguss begrüßt. Nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir schließlich Zagreb und beziehen unser Apartment und letztes Quartier unserer Reise.
Schon in Zadar findet man wieder kroatisches Essen zu angemessenen Preisen und auch in Zagreb lassen wir es uns schmecken. Zu Fuß geht es in die Innenstadt zur schon beliebten free walking tour. Heute ist die zurückgelegte Strecke nicht ganz so weit, dafür sind die Erzählungen umso interessanter. Zagreb bestand früher aus zwei sehr unterschiedlichen Städten, die durch einen Fluss getrennt waren über den nur eine kleine Brücke führte.
Auch die Luster der größten Kirche haben eine interessante Geschichte: diese wurden von einem Mann gespendet, der die Beleuchtung bei einer Renovierung eines Casinos in Las Vegas entdeckt hatte. Natürlich war der Aufschrei groß, so etwas kann man doch nicht in die größte Kirche (und das immer noch höchste Gebäude Kroatiens) hängen. Um die Leute zum Schweigen zu bringen war die Antwort, dass die Luster nur mal zum Testen der Optik aufgehängt werden. Dieser Test läuft jetzt schon mehr als 10 Jahre …
Eine kurze Runde vorm Zusperren können wir noch am Markt drehen. Zum Glück sind wir mit dem Motorrad unterwegs, sonst würden wir sicher viel vom Speck, (eingelegten) Gemüse, Käse und getrockneten Früchten mitbringen.
Den weg zurück in unser Apartment legen wir so, dass wir an möglichst vielen Parks vorbeikommen. Der botanische Garten schließt zwar früh, wir können aber gerade noch raus bevor auch noch das dritte Tor an dem wir es versuchen geschlossen wird. Lange sitzen wir und beobachten das bunte Treiben auf der Hundewiese. Morgen haben wir unseren Sirius wieder – der hätte hier auch seine Freude!