|| Uns erwartete eine der letzten wirklich heißen Städte unserer Reise. In Kashan gibt es eine nette Altstadt und in der Nähe einen Salzsee. Eigentlich wollten wir in einem Camp in der Wüste übernachten, doch die Fahrt bei 44 Grad reicht uns erstmal. Also nur duschen und endlich mal wieder selbst kochen. Einfach aber immer gut: Nudeln mit Tomatensoße
Andi findet die iranische Variante mit Schwammerl und Sojabohnen.
In der Früh lernen wir Bärbel und Franz kennen, ein deutsches Paar, die mit dem Rucksack im Iran unterwegs sind. Mit Ihnen können wir am Nachmittag mit in die Wüste fahren. So schaffen wir es doch zum Salzsee und zu den Dünen. Am Weg liegt eine unterirdische Stadt, eine alte Festung und eine Moschee mit heiligem Schrein – so viele Sehenswürdigkeiten in so kurzer Zeit! Nach dem Sonnenuntergang auf den Dünen klingt der Tag in einer Karawanserei bei Tee und netten Gesprächen übers Reisen aus.
Da wir mehrere Tage in Kashan sind, widmen wir uns ausgiebig dem Bazar. Hier gibt es immer soviel zu sehen. Ohne Zurufe schlendern wir den halben Tag in den Gassen herum, beobachten die Menschen beim Kaufen und Verkaufen und entdecken dabei immer wieder kleine Besonderheiten. So werden in manchen Shops Töpfe noch direkt hergestellt und der Schuhmacher repariert den Schuh gleich vor Ort. Immer wieder sieht man Kräuter und Gewürze, meistens kombiniert mit Rosenwasser und Tee. Frische Ware gibt es in den von uns besuchten Gängen wenig. Dafür viel aus Plastik: Kübel, Siebe, Kleidung, Spielzeug, Haarspangen – wahrscheinlich viel aus China. Wer sich wundert, warum da ein Holzstock vor dem Geschäft ist, wir gehen davon aus, dass hier gerade Mittagspause gemacht wird Wir geben offen und ehrlich zu, dass uns diese Beschäftigung viel lieber ist, als modernisierte Moscheen und Mausoleen anzusehen. Auch hier findet man immer wieder schöne Mosaike und Kuppeln. Für mich wirkt der Bazar lebendiger und echter… Es stört nicht, dass eine Mauer etwas abbröckelt oder eine Malerei schon leicht ausgeblichen ist! Die Kunst ist nur wahrscheinlich das Alte zu erhalten und nicht mit Neuem zu überpinseln.
An unserem letzten Tag in Kashan besuchen wir ein historisches Badehaus, welches uns vor allem mit seinen Kuppeln am Dach beeindruckt. Aber auch das Innere ist sehenswert. Danach schauen wir uns auch noch ein paar traditionelle alte Häuser an, die allesamt mehr oder weniger liebevoll restauriert sind und nur mehr dem Tourismus dienen. In einem der Häuser können wir sogar beobachten, wie ein Film gedreht wird Wirklich interessant ist die spezielle Bauweise der Häuser, was das Temperatur-Management betrifft. Mit Hilfe eines Windturmes und Luftschächten im Boden, wurden selbst bei Außentemperaturen um die 50 Grad im Inneren angenehme 25 Grad erreicht – und das ohne Strom oder Wasser zu verschwenden! Schade, dass solche Techniken heute nicht mehr verwendet werden.
Comments (2)
Mit der vollgepackten GS durch die Gassen – Daumen hoch! Die Bilder sind wieder mal überragend, einfach klasse. Besonders gefallen mir persönlich die Handwerker bei der Arbeit und in den kleinen Geschäften. Wenn man sich noch die Geräusche und Düfte dazu vorstellt… :o)))
Da hast du recht! Es duftet an jeder Ecke anders! Nach Gewürzen, Rosenwasser, Gemüse, Abgase, Obst, Blumen, …