|| Wir sind im Iran und fühlen uns wie in einer anderen Welt. Vieles davon haben wir ja schon gewusst oder vorher gelesen, wenn man es jedoch selbst erlebt ist es nochmal etwas anderes. Warum kommt es uns so vor?
– Nun können wir gar nichts mehr lesen
Im Verkehr sind die Schilder fast immer auch in englischer Sprache beschriftet, manchmal gibt es englische Speisekarten, aber sonst ist logischerweise alles Farsi.
– Freundliche Menschen mit Respekt
Auch in den anderen Ländern waren wir von der Freundlichkeit der Menschen und dem Interesse an unserer Reise begeistert. Manchmal wurde uns der Kontakt jedoch etwas zu eng, wir haben doch eine große Distanzzone (ca. 1m) und sind es nicht gewohnt mit unbekannten Personen so eng zu sprechen. Nun wird diese Zone wieder mehr eingehalten, natürlich besonders mir als Frau gegenüber. Außerdem ist es ein Wahnsinn wie herzlich die kurzen Gespräche auf der Straße ablaufen. Wir schlendern entlang von Geschäften (in anderen Ländern würde man von “Hello my friend”, “cheap cheap” oder “watch and bags” Rufen begleitet werden) und werden von normalen Menschen angesprochen, die gerne wissen würden woher wir kommen und entschuldigen sich, dass sie nicht besser Englisch können.
– Kleidungsvorschrift
Schon in Usbekistan habe ich mich mit meinem Duschkleid (gekauft vor vielen Jahren um einfach auf Campingplätzen mit wenig Gewand duschen gehen zu können) über den T-Shirts wohler gefühlt. Gerade am Land sah man fast nur Kleider, Röcke oder Tuniken. In Turkmenistan war Jeans und T-Shirt ganz normal und nun gilt eigentlich: Kopftuch und Mantel über der Kleidung. Es wird jedoch ein bisschen flexibel ausgelegt. Sogar in der sehr konservativen und religiösen Stadt Mashhad ist ein leichtes Tuch und ein Kleidungsstück, dass Hüfte und etwas von den Oberschenkeln bedeckt mit langen Ärmeln ausreichend. Nur bei Moscheen (somit auch beim Heiligen Schrein) muss man einen Tschador tragen, der alles verhüllt und man darf keine Haare sehen. Für Männer heißt es eigentlich auch lange Hose und lange Ärmel, T-Shirts sind jedoch auch ganz okay. Ganz so genaue Auskunft habe ich jedoch nicht bekommen, die Standardantwort war immer, dass es bei Touristen und nicht Muslimen nicht so eng gesehen wird.
– Essen und Trinken
Die Geschichte spiegelt sich im Essen wieder. Überall bisher haben wir russische Einflüsse gefunden, sei es Püree, Borschtsch oder Fleischlaibchen. Nun öffnet sich uns die Vielfalt der persischen Küche mit neuen Gewürzen und anderem Geschmack. Auch das erste Getränk war schon etwas was wir so bisher noch nie getrunken haben: Wasser mit Zitronensaft, Rose und irgendwelchen Samen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie gespannt wir auf unsere Kulinarikbeiträge selbst sind!
– Chaos im Verkehr
Andi hat recht zu tun uns gut an unser Ziel zu bringen. Der respektvolle Umgang hört je näher man einer Stadt kommt immer mehr auf. Das Spurwechseln kennen wir ja schon, nur wird es jetzt von freundlichem Winken begleitet. Ist ja lieb, aber uns bitte trotzdem beim Selfie nicht anfahren
Ich versuche allen zurückzuwinken, Andi muss sich aufs Fahren konzentrieren. Das Überqueren von Straßen zu Fuß ist ähnlich wie in China: Löcher finden und nicht zu schnell gehen, damit man für die Mopedfahrer berechenbar bleibt und sie ausweichen können.
Den heutigen Tag nutzen wir zum Ausspannen nach den vielen Sightseeingtagen. Während unserer Tour in Turkmenistan war auch keine Zeit (und zu wenig Internet) um die Blogbeiträge mit Fotos raufzuaden, damit beschäftigen wir uns nun weiter.
Comments (2)
A Wahnsinn! Ich bin echt beeidruckt von dem was ihr so berichtet, auch wieder ganz tolle Bilder! Nur was die Kulinarik angeht, ich glaube da würde ich permanent bei Spiegelei und Zitronenlimonade bleiben ;o). Übrigens, das Bier, habt ihr das im Iran gekaut? Prösterchen…
Der Iran ist wirklich eine ganz andere Welt! Fremd und doch faszinierend zugleich! Bier …. du triffst einen wunden Punkt! Aber immerhin habe wir dann doch noch alkoholfreies Bier gefunden…