|| Laut unseren Recherchen im Internet besuchen am wenigsten Touristen die Stadt Khiva weil sie etwas weit außerhalb an der Grenze zu Turkmenistan liegt. Im Moment ist in Usbekistan Zwischensaison. Da es heiß ist kommen nochmals weniger Besucher in das Land. In Usbekistan muss man für den Großteil der Nächte Registrierungen vorweisen. Das die unterschiedlichsten Informationen vorliegen und die Hotels genial aussehen, aber günstig (für europäische Verhältnisse) sind, lassen wir es uns gut gehen.
So schlafen wir auch diese Nacht direkt in der Altstadt von Khiva. Unser Zimmer kostet mit Frühstück 40$.
Andi hat zum Glück einen schnellen Weg zum Hotel gefunden. Wir fahren außen um die Altstadt herum und dann von Süden komment durch zwei alte Stadttore und sind schon da. Hier passiert es uns das erste Mal, dass Kinder herbeilaufen und eigentlich schon fast betteln. Sie können zwar fast kein Englisch, aber Pen und Chocolate kennen sie schon. Ein Bub schlägt sogar vor, morgen wieder zu kommen, dann könnten wir ja Schokolade haben…
Es ist zwar hart den kleinen Kindern zu widerstehen, aber gut ist es sicher auch nicht, wenn sie schon jetzt lernen, Touristen als wandernde Geschenkebringer zu verstehen. Also schnell Berta absatteln, duschen und dann in den Kern der Stadt. Alles ist nah beisammen und so schlendern wir wieder Mal zufällig an den ersten wichtigen Sehenswürdigkeiten bei der Essenssuche vorbei. Wir machen es uns auf einer Bank gemütlich und beobachten das langsam wieder erwachende Leben (untertags ist es auch für die Einheimischen einfach zu heiß). Trotzdem ist es ruhig, nur ein zwei Souvenirshops sind vorhanden. Eine Englischlehrerin aus Margilan(wo wir die Seidenmanufaktur besucht haben) und ihre Familie ist das erste Mal auf Urlaub hier. Sie erzählen uns, dass sie mit dem Nachtzug von Kokand gekommen sind und 23h mit Kleinkind unterwegs waren. Nach den obligatorischen Selfies gehen wir weiter zum Lokal, das mitten in einer alten Medresse errichtet wurde.
Am nächsten Morgen geht es gleich nach dem Frühstück wieder los und wir staunen nicht schlecht. Die ruhige romantische kleine Altstadt hat sich verwandelt. Wir stehen nun in der bisher touristischten Stadt unsere Reise. Wo gestern noch ein paar Menschen waren sind nun Busse angekommen. Die Türen der Stadt haben sich geöffnet und sind keine Wohnhäuser sondern nur Souvenirshops. Ein paar vereinzelte Werkstätten soll es geben, manche sollen auch Museen sein…
Ganz ehrlich gesagt, musste ich das erst verdauen. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen zum Beobachten und überlegen welchen Weg wir wählen. Die Altstadt ist wirklich besonders und hinter jeder Ecke wartet wieder eine neue Sehenswürdigkeit. Am Abend klettern wir auf die Stadtmauer und genießen den Sonnenuntergang – nun sind die Busse wieder weg und es wird ruhig. Ein schöner Abschluss für Usbekistan. Morgen schlafen wir noch eine Nacht in der Nähe der Grenze und dann geht’s ab in die Ungewissheit in Turkmenistan! Wir sind echt gespannt was uns dort erwartet …