|| Recht viel mehr außer “heiß” fällt mir auf das Erste zur heutigen Fahrt von Taschkent nach Samarkand nicht ein. Stimmt natürlich nicht ganz
Der Tag beginnt mit gutem Frühstück im kühlen Innenhof des Hostels. Wir packen unser Gepäck und die Wasserreserven zusammen und es geht los bei 30 Grad um 7:30. Auf Grund der Temperatur haben wir in der Zwischenzeit schon auf 7,7 Liter Wasser plus 2 Liter Notfallreserve im Koffer aufgestockt. Die Thermosflasche dient nun dem Kühlen und funktioniert auch dafür super. Spätestens bei der zweiten Pause (wir müssen nun mehr machen damit wir genug trinken) haben die normalen Wasserflaschen die Temperatur von angenehm trinkbaren Tee erreicht…
Man stellt sich die Landschaft von Usbekistan irgendwie wie Wüste vor, denn bei der Seidenstraße hat man ja immer das Klischee von Kamel-Karawanen im Kopf. Schon vorher haben wir aber gelesen, dass (zu)viel Wasser für die Landwirtschaft verbraucht wird. Es werden wasserintensive Pflanzen wie Reis und Baumwolle gepflanzt. Somit fahren wir viel an Feldern und Obstplantagen vorbei. Oft ist es grün, aber es gibt trotzdem wenig Schattenplätze für unsere Pausen. Am Weg entdecken wir wieder Störche und bei der zweiten Pause sitzen sie sogar ganz nahe auf den Strommasten.
Schon seit der Grenze ist die Anzahl an Autos die hupen und Menschen die uns freundlich winken und Daumenhochzeichen geben eindeutig gegenüber den vorherigen Ländern gestiegen. In Kirgisien waren es schon viele aber jetzt ist es gefühlt jedes 5. Auto…
Aber auch wenn wir Pause machen bleibt niemand stehen, die Gespräche in Ortschaften sind nett und kurzweilig, wir sind begeistert. Grundsätzlich ist ein Gespräch ja interessant, aber bei 35 bis 40 Grad braucht man auch hin und wieder einfach nur Wasser und Schatten mit Ruhe bei der Pause
Unser Navi möchte uns durch einen Parkplatz zum Hotel in Samarkand bringen, zum Glück fährt Andi nicht nach – wir wären direkt am Registon-Platz gelandet! Wir rasten kurz im Zimmer und machen uns sobald es etwas abkühlt auf Essenssuche. Vorher haben wir schon gelesen, wie toll touristisch die Lokale hier sind. Naja, andere Menschen, andere Wünsche. Unsere Unterkunft liegt ein paar Meter entfernt vom großen Platz und somit bleibt uns für heute die “Getreidegasse” fürs Abendessen.
Eigentlich sträubt sich in mir so einiges wenn man Lokale für Touristen betritt – übertriebene Deko, etwas zu laute traditionelle Musik und kleine nicht so gute Portionen von angeblichen regionalen Spezialitäten? Ganz so schlimm war es dann aber doch nicht Wir sind zwar übermäßig in der Deko gesessen aber haben gut und eigentlich auch günstig gegessen. Zum Tagesabschluss doch noch zum Registon-Platz und im angrenzenden Park die Menschen beobachten. Von fertigen Börgerbrötchen über Maiskolben bis zu glacierten Äpfeln und Sonnenblumenkernen werden Snacks verkauft. Kinder können Fahrräder und andere kleine Elektroautos mieten und Luftballone kaufen. Schon in Almaty haben wir die mit LED beleuchteten Ballone bewundert! Nach einiger Zeit im Trubel ziehen wir uns ins Zimmer zu einem kalten Tagesabschlussbier zurück, wir müssen früh schlafen, wollen wir doch morgen den Sonnenaufgang am Registon-Platz bewundern. Der erste Wecker klingelt um 4 Uhr…