|| Als der Wecker klingelt ist es noch stockfinster draußen, aber frei nach dem Motto ‘Der frühe Wurm wird gefressen’ hüpfen wir frisch und munter aus den Betten und spazieren zum nahen Registan-Platz. Außer uns, einem Polizisten und ein paar Opis und Omis ist kein Mensch zu sehen. Der große Platz ist gähnend leer. Wir setzen uns auf eine Bank und warten auf die ersten Sonnenstrahlen. Der Polizist kommt kurz vorbei auf einen Plausch. Anschließend möchte er uns gerne für ein paar Dollar auf einen der Türme steigen lassen, weil die Fotos von da oben viel besser seien! Mit Corinna’s Höhenangst als Ausrede lehnen wir dankend ab
Unser frühes Aufstehen wird belohnt und wir machen tolle Fotos. Langsam werden auch die anderen Leute munter. Wir beobachten Leute beim Morgensport. Omis bei Gymnastik und Burschen beim Volleyball. Anschließend geht es zurück ins Hotel zum Frühstück und danach nochmal kurz ins Bett. Die 2 Tage in Samarkand nützen wir, um die tollen und wunderschön restaurierten Medresen, Minarette, Moscheen und Mausoleen zu besichtigen. Wir fühlen uns richtig wohl und sind begeistert von der Architektur dieser Stadt. Abends verwandeln sich die ruhigen Gassen in quirlige Promenier-Meilen mit lachenden Kindern, verliebten Pärchen und Omis und Opis die beim Grinsen stolz ihre Goldzähne präsentieren
Immer wieder finden wir uns in Gesprächen mit den Einheimischen wieder. Viele wollen Fotos mit uns machen und interessieren sich für unsere Reise. Mit unserem Gastgeber rede ich über den neuen usbekischen Präsidenten, Auto-Preise und die unterschiedlichen Mentalitäten. So hat man bis vor wenigen Jahren ein 2 jähriges Auto noch teurer als zum Neupreis verkaufen können, weil man neue Autos über ein Jahr vorher hat bestellen müssen. Wer also sofort ein Auto brauchte hat den Aufschlag bezahlt. Heute sei das aber nicht mehr so. Er erzählt mir auch, dass der Usbeke nie mit seinem Haus fertig wird. Immer wieder wird erweitert, aufgestockt und angebaut (das wir diese Philosophie in Bukhara noch live erleben werden, wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ;-)) Als ich ihm das Gerücht bestätige, dass es in Europa Straßen gibt, auf denen man so schnell fahren kann, wie man will, schüttelt er den Kopf. Er kann sich nicht vorstellen, wie das funktionieren kann…
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Reiseberichte
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Comments (2)
Für ein paar Dollar auf den Turm… Besseres Angebot als Strafzettel für nix ;o). Meine Idee mit den Autoimporten dorthin hat sich also erledigt. Danke!
Mhm, sowas ähnliches habe ich mir auch gedacht. Dabei handelt es sich um die Touristen-Polizei!