|| Die Hauptstadt von Usbekistan begrüßt uns mit über 40 Grad. Zum Glück kommen wir nicht zu stark in einen Stau, sonst müssten wir uns wahrscheinlich ein schattiges Plätzchen zum Abwarten suchen. So klappt es ganz gut, es gibt viel Grün und breite Straßen. Wir haben gelesen, dass die Stadt durch ein Erdbeben zerstört wurde und somit der Großteil von sowjetischen Städteplanern neu errichtet wurde. Darum gibt es auch eine U-Bahn, mehrspurige Straßen und viele mittelmoderne Gebäude.
Den späten Nachmittag verbringen wir teetrinkend im Innenhof (Andi) und schlafend im klimatisierten Zimmer (Co) bis die Temperaturen erträglich werden. Den Weg zum Markt gehen wir nicht mehr, aber wir spazieren zu einem nahegelegenen Nudellokal. Dank Bildern auf der Speisekarte essen wir sehr gut! Am Weg nach Hause füllen wir noch unseren Wasservorrat auf, Bier finden wir dennoch keines. Nun kommen wir immer mehr in muslimische Gegenden. Viele Frauen tragen seit Osch Kopftücher und vermehrt auch viel Kleidung. In Margilan und Umgebung habe ich keine Hosen und T-Shirts bei Frauen mehr gesehen, hauptsächlich werden Kleider, Röcke und Tunikas mit und ohne Hosen getragen. Aber dass wir jetzt schon unseren Elektrolythaushalt nicht so einfach ausgleichen können, hatten wir nicht erwartet.
Obwohl wir nicht Motorradfahren beginnt auch der nächste Tag früh. Wir wollen noch unter 35 Grad den Platz mit mehreren Moscheen (Hazrat Imam Ensemble) besuchen. Das klappt auch ganz gut, die nächsten Tage wollen wir jedoch noch früher beginnen. Eigentlich ist es um 8 schon zu heiß um auf der Straße zu Fuß unterwegs zu sein und das Licht zum Fotografieren ist dann sicher auch besser.
Angekommen an der Seidenstraße! Wenn man Vorträge oder Videos sieht, so sind es die usbekischen Städte mit ihren Moscheen, Plätzen und Koranschulen, den blauen Mosaiken und Kuppeln, die das Herz höher schlagen lassen. Einen ersten Eindruck haben wir am Bazar in Osch bekommen, der zweite kommt heute am großen Platz zwischen den Gebäuden. Wir sind da, wo wir unbedingt hinwollten und gut angekommen. Zwar dürfen wir kein Gebäude außer dem Souvenirshops und dem Koranmuseum besuchen, aber fürs Erste ist es ein guter Start in den Tag.
Es wird immer wärmer, längst fühlt sich die Haut wieder nass an und die Freude auf die Dusche wächst. Doch wir haben noch eine wichtige Aufgabe vor uns. Wir wechseln ins Kühle der U-Bahn und fahren zum Hotel Uzbekistan. Zwei weitere Sehenswürdigkeiten. Die einzelnen U-Bahn Stationen sind unterschiedlich künstlerisch gestaltete und das Hotel stammt aus der Sowjetzeit. Aber wir sind eigentlich hier um Geld abzuheben. Nur eine handvoll größerer Hotels betreibt Geldmaschinen und man muss zuerst Dollar abheben und kann diese dann auf usbekische Sum umtauschen. Wahrscheinlich weil die Währung einfach wenig wert hat, ein Euro sind ca. 9000 Sum. Erst seit kurzem gibt es größere Banknoten, der Großteil sind jedoch 5000er Scheine. Da wird man schnell zum Millionär und schleppt sich mit den Scheinen ab.
Es gibt nicht viele ATMs und schon gar nicht viele, die für MasterCard oder Maestro funktionieren – was wir auch gleich lernen. Wir bekommen kein Geld. Also weiter über Maps.me zum nächsten ATM in der Bank. Auch da: vielleicht mit Visa aber nicht mit den vorhandenen Karten. Vorsorglich hab ich natürlich meine Visakarte im Zimmer gelassen
Auch beim nächsten Hotel (Hyatt) klappt es nicht. Andi wartet, aber die Angestellten können den Automaten nicht reparieren. Also wieder nach Hause, eine Kleinigkeit essen (Brot und Ayron) und Andi fährt nochmal los mit allen vier Karten im Hosensack. Ich bleibe in der Zwischenzeit am Zimmer und tippe das bisher erlebte Mal in den Blog. Hoffentlich klappt es diesmal!
Andi kommt fast 3 Stunden später schweißgebadet zurück. Aber er hat Geld und 2 kalte Bier dabei
Comments (2)
Kein Bier – Katastophenalarm. Geld – unwichtig. Bier – wichtig *hihihi* Aber dann doch ein gutes Ende. Prost!
Ja, die haben das Bier anfangs echt gut vor uns versteckt