|| Früh am nächsten Morgen geht es weiter. Wir fahren die selbe Strecke wieder zurück durch den Nationalpark und schießen noch schnell ein paar Fotos von der Vulkanlandschaft in der Morgensonne. Die letzten Kilometer auf Asphalt machen richtig Spaß und schon sind wir in der kleinen Ortschaft Tosontsengel angelangt. Schnell füllen wir unseren Proviant in einem kleinen Supermarkt auf und werden dabei, wie meistens in der Mongolei, angestarrt als wären wir Astronauten, die soeben auf einem fremden Planeten gelandet sind . Also allen Anwesenden die Hände schütteln, aufpacken und weiterfahren. Mitten in der Ortschaft endet der Asphalt plötzlich und wir sind im wilden Teil unserer Route angelangt. Ständig auf der Suche nach der besten Piste – es gibt davon meistens eine bis fünf, wobei man zwischen Sand, Felsen und Wellblech wählen kann – geht es flott voran. Ständiger Begleiter ist eine riesen Baustelle für die Trasse der Asphaltstraße, die hier demnächst wieder verlängert werden wird. Dazwischen gibt es ein Stück von ca. 45 Kilometern, welches schon weitgehend fertig ist und befahren werden kann. Wir sehen rechts neben der Straße einen Hügel und dahinter ein weites leeres Feld. Schnell werfen wir den Anker und fahren hinter den Hügel. Wir haben unseren Platz für das Nachtlager gefunden. Das Zelt ist gleich aufgebaut und schon kocht eine Packung Tortellini am Benzinkocher. Müde kriechen wir in unsere warmen Schlafsäcke, denn draußen wird es richtig kalt während der Nacht. Sind es tagsüber zwischen 20 und 25 Grad, kühlt es in der Nacht auf 5 bis 10 Grad ab.
Auch der nächste Morgen beginnt wieder früh. Wir hatte zwar Windböen und Regen während der Nacht, aber kurz nach dem Sonnenaufgang ist alles wieder aufgetrocknet und wir können weiterfahren. Auf den nächsten 120 km Piste stellen wir fest, dass wir mit unserer schweren Berta zwar nicht die schnellsten sind, aber trotzdem kommen wir ganz gut voran. Alles hängt von der Wahl der richtigen Piste ab. Nur zwei mal muss Corinna absteigen, weil wir Berta im Sand vergraben haben, einmal muss auch ein Teil des Gepäcks runter und ein Stück getragen werden. Die größte Herausforderung sind die Wellblech-Pisten, da wir aufgrund unseres hohen Gewichtes keine Luft aus den Reifen lassen können, werden wir ordentlich durchgeschüttelt. Am späten Nachmittag beginnen wir damit, Ausschau nach einem Platz für die Nacht zu halten. Schließlich finden wir eine wunderschöne Stelle weit genug von der Piste entfernt und hinter einem Felsen verborgen. Wir bauen das Zelt auf und kochen unsere koreanischen Fertiggerichte, die wir in Irkutsk geschenkt bekommen haben
Nach einer ruhigen Nacht unter klarem Sternenhimmel (den wir aufgrund knackiger 3 Grad auf 2200 Metern Seehöhe trotz gutem Vorsatz dann doch nicht dokumentiert haben) packen wir unsere Sachen und fahren wieder weiter. Rund um Mittag machen wir Pause an einem Fluss, schauen den Leuten beim Baden zu und füllen dank Mini-Filter unsere Wasservorräte auf. Am Nachmittag erreichen wir die Stadt Altai und checken in einem Hotel ein. Nach 4 Tagen ohne Dusche genießen wir das Bad im Hotel in vollen Zügen und spülen uns den Staub aus den Poren. Wir haben es geschafft, die Querung von der Mittel- zur Südroute liegt hinter uns und schon morgen soll es weiter gehen Richtung Russland …