|| Unsere Etappen werden wieder ein wenig länger. Wir fahren zwischen 380 und 580 km am Tag. Langweilig war mir trotzdem noch nie. Wenn auch langsam ändert sich die Landschaft laufend. Zuerst waren es weite Felder und Hügel mit kleinen Wäldern – fast wie in Oberösterreich nur viel größer. Dann kamen weitläufige Birken-Alleen abwechselnd mit Nadelwäldern und Mooren. Immer wieder sorgen kleine Seen und Bäche für Abwechslung. Besonders schön ist die Strecke über die Ausläufer des Urals. Hier gab es sogar ein paar Minikurven (der Rest ist bisher nur geradeaus) und Hügel mit bis zu 11% Steigung. Was mit Berta lustig ist, stellt die russischen Lkw-Fahrer vor Herausforderungen. Wir atmen viel Abgase, Ruß und Kupplungs-/Bremsenduft ein.
Man hat auch so als Beifahrerin immer was zu schauen: immerwieder fahren wir an kleinen Ständen vorbei. Auch hier wechselt das Angebot von Gemüse nach Honig und weiter zu geräucherten Fischen. Eine Kuriosität sind kleine Würste, wir sind uns aber nicht ganz sicher, ob das nicht männliche Besonderheiten von Schweinen sind…
Im “Gebirge” gibt’s dann Samoware, Milchkannen, Töpfe und Pfannen – alles aus Edelstahl.
Die kulinarische Verpflegung wechselt für uns nun von den bisherigen Tankstellen Snacks zu Buffet-Restaurants für Trucker. Zuerst sind wir unsicher ob wir da was zum Essen bekommen. Doch schnell stellt sich heraus dass die Mamas immer helfen und alle Kochtöpfe für uns aufmachen. Dadurch können wir verschiedene Köstlichkeiten der russischen Küche essen: von Borschtsch über Nudelsuppe, Faschierte Laibchen, Plov bis zu Fruchtsäften.
Klingt alles super, einziges Problem dabei: die Außentemperatur beträgt zwischen 3 und 10 Grad. Oft geht ein starker Wind, manchmal regnet es und im Ural hat es sogar geschneit!! Bei der Gelegenheit haben wir aber auch gleich Europa verlassen und Asien erreicht Somit ist jede Temperatur auszuhalten. Zum Glück haben wir ja Platz in unserem Motorradgepäck für mehrere Kleidungsschichten. Außerdem suchen wir immer schöne Unterkünfte mit warmer Dusche.