|| Wir erreichen am späten Nachmittag die angeblich schönste Stadt Russlands. Doch genau an der Stelle, an der wir den Treffpunkt mit unserer Vermieterin für die nächsten 2 Tage vermuten steht ein Aufgebot an Polizei und kontrolliert vorbeikommende Autos. Also fahren wir erst mal in einen Innenhof um die Lage zu checken. Doch siehe da, Corinna erkennt eines der Häuser in dem Hof, und tatsächlich sind wir genau vor dem richtigen Haus gelandet. Als dann auch gleich eine russische Dame auf uns zu kommt, sehe ich schon mein wohlverdientes, kaltes Bier vor Augen. Doch zuerst gilt es, die Sprachbarriere zu überwinden, denn die Schnittmenge unserer gesprochenen Sprachen ist genau 0. In diesem Moment wird eine Passantin auf uns aufmerksam und mischt sich in unser Gestikulations-Gespräch ein. Sie ist auf Geschäftsreise in Kazan, spricht gutes Englisch und dient uns ab jetzt als Dolmetscherin! Doch zuerst müssen sie natürlich noch Fotos mit uns und auf dem Motorrad machen! Nach einer kompletten Wohnungs-Technik Schulung und dem Austausch der Telefonnummern für Notfälle wird Berta noch schnell unter dem wachenden Auge einer Bank-Überwachungskamera geparkt. Und bald ist auch ein Bier für mich gefunden!
Kazan gefällt uns mit ihrer schönen Altstadt wirklich gut und es ist interessant, die Vorbereitungen für die bevorstehenden WM Spiele, von denen einige im hiesigen Stadion stattfinden werden, zu beobachten. Auch die Polizei und das Militär übt schon mal, es wird extrem viel Präsenz gezeigt. Die Moskauer Videoüberwachung wird hier eindeutig noch persönlich gemacht und getoppt!
Zwischendurch tausche ich WhatsApp Nachrichten mit Kirill aus. Wir haben ihn in einem Trucker Gasthaus am Weg nach Kazan getroffen. Er ist mit seinem Motorrad am Weg von Moskau nach Vladivostok und will die Strecke in 14 Tagen schaffen. Das bedeutet Tagesetappen von 700 bis 1200 Kilometern. Wir bekommen wertvolle Tipps zu Städten und Straßenzuständen von ihm und eine CD von der Hard-Metall Band, in der er spielt. Hoffentlich haben wir mal einen CD Player zur Hand. Er erzählt mir, dass er mit dem Motorrad schon in Österreich war und er verspricht uns, auf einen Besuch vorbeizukommen!
Schnell haben wir unsere Wäsche gewaschen und frische Energie getankt. Nach 2 Tagen geht es dann aber weiter, schließlich sind es bis zum Baikalsee noch ein paar Kilometer…